Liebe Gemeindeglieder,
liebe Freunde und Förderer unserer Gemeinde,
liebe Schwestern und Brüder im HERRN,

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der Bibelvers aus dem Buch des Predigers ist mir letztens ins Auge gestochen. Fast könnte man meinen, diese Aussagen stammen nicht von vor fast 2500 Jahren, sondern aus unserer Zeit, in der man durch die zahlreichen Fernsehkanäle, Radiostationen, Zeitungen oder via Internet eigentlich alles erfahren kann, wenn man es nur erfahren will. Und dabei das Erschreckende: So vieles davon ist alles schon mal da gewesen.

Aus diesem Blickwinkel kann einem die Freude an der Zukunft genommen werden. Aus dem Blickwinkel Gottes sieht es aber vielleicht anders aus: „Gott lässt von neuem geschehen, was in Vergessenheit geriet.“ Erinnern Sie sich noch an die vielen Träume, die hoffentlich zahlreich in Erfüllung gingen? An einen Wunsch, der vielleicht Jahrzehnte lang in Ihrem Herzen schlummerte, bevor Sie sich gewahr wurden, dass er noch nicht erfüllt ist? Aus dieser Perspektive hat der Vers doch eine beruhigende Wirkung, dass sich der Mensch nicht abzuhetzen braucht in seinem Leben und dass er das Rad nicht immer wieder neu erfinden muss. Denn gibt es nicht einen Schatz an Erfahrungen und Erinnerungen in bzw. aus der Vergangenheit, der die Gegenwart bereichern kann?

Das Titelbild zeigt eine neblige Gracht mit den für die Niederlande typischen Windmühlen. Das Volk unserer niederländischen Glaubensvorfahren war nicht nur mutig darin, sämtlichen gegenreformatorischen Bewegungen zu widerstehen und ihren calvinistischen Glauben zu bewahren. Nein, sie trotzten auch dem Meer immer mehr Land ab und verwandelten ihre Heimat in eine blühende Landschaft. Mit gleichem Eifer machten sie sich nach der Vertreibung auch hier in Hanau ans Werk und errichteten eine pulsierende Neustadt. 

„Gott lässt von neuem geschehen, was in Vergessenheit geriet.“ Fast 420 Jahre nach Einweihung des Wallonischen Kirchenteils, der eine primitive Holzbaracke ablöste, dürfen wir uns freuen, ein neues Gemeindezentrum entstehen zu lassen. Die Baugenehmigung ist erteilt, wovon Sie in diesem Gemeindeblatt lesen können. Noch haben wir nicht die erforderlichen Geldmittel in Gänze zusammen, aber ich bin guten Mutes, dass wir es gemeinsam schaffen werden – mit viel Engagement und großzügigen Spendern. Die Vergangenheit nährt meine Hoffnung.

Hoffentlich finden Sie nun in den kommenden drei Monaten unter den vielfältigen Angeboten von Gemeinde und der Kathinka-Platzhoff-Stiftung  für sich selbst das passende – manchmal etwas Bewährtes und manchmal etwas Neues. Unsere  Mitarbeitenden freuen sich, Sie begrüßen zu dürfen. Es sind die Begegnungen, die das Leben wertvoll und die Erinnerungen reich werden lassen.

Gott habe Acht auf all Ihre Wege!

Herzlich grüßt Sie

Ihr Pfr. Torben W. Telder