Liebe Gemeindeglieder,
liebe Freunde und Förderer unserer Gemeinde,
liebe Schwestern und Brüder im HERRN,

01b-Berezynski

Gott nahe zu sein ist mein Glück

Psalm 73, 28

Die Losung für 2014 drückt einen Wunsch aus, den Menschen immer wieder hegen. Wir wollen Gott nahe sein, dafür brauchen wir manchmal jemanden, der uns darauf stößt oder uns daran erinnert. Engel sind Boten Gottes, die oft unerwartet oder auch unerkannt in das Leben von Menschen treten.

Der Name Engel entspricht dem lateinischen angelus, gotisch aggilus oder aus dem altgriechischen ’άγγελος (ángelos) „Bote“, „Abgesandter“. Es ist die Übersetzung aus dem Hebräischen ךאלמ (mal‘ach) „Bote“.

Im Alten Testament heißen sie unter anderem Michael, Gabriel und Rafael, auch der „Hofstaat Gottes“ oder das „Heer Jahwes“ sowie „die Wächter“. Im Neuen Testament sind es Gabriel und Michael. Sie werden als Geistwesen verstanden, an der Seite Gottes im Himmel, jedoch von ihm zu unterscheiden und diesem untergeordnet.

Es geht mit Riesenschritten auf Weihnachten zu, das Jahr ist fast zu Ende. Engel spielen auch in der Weihnachtsgeschichte eine wichtige Rolle, sie verkünden uns die Geburt Jesu. So einen Boten wünschen wir uns auch manchmal. Ob sie so aussehen wie auf Raffaels Bild in der Sixtinischen Kapelle, mag dahingestellt bleiben. Engel haben ja auch noch eine weitere Bedeutung, wie es mir die Kindergartenkinder erzählt haben: Wir haben und brauchen Schutzengel.

Engel haben Hochkonjunktur, sind sie doch Ausdruck unserer Sehnsucht nach Kontakt zu einer höheren Macht, deren Schutz und Geborgenheit wir suchen. Die moderne Betonung des Rationalen lässt uns Zuflucht nehmen zu den Engeln, die vielen Menschen näher und verfügbarer erscheinen als Gott.

Es bestätigt sich immer wieder: Die Suche nach dem Übersinnlichen ist vorhanden, Menschen kaufen sich Bücher über Engel, malen sie, basteln sie, stellen sie sich ins Wohnzimmer, gerade zu Weihnachten. Aus der Weihnachtsgeschichte und den Darstellungen zu unseren Weihnachtsliedern sind sie nicht wegzudenken. Engel werden gesucht, da sie uns Gott näher bringen sollen. Wir fühlen uns beschützt und getröstet in der Vorstellung, dass sie uns dabei helfen, wenn wir selbst nicht weiter können. Dabei brauchen wir die Engel eigentlich nicht. Wir können uns Gott zuwenden und ihm ohne sie nahe sein, denn wie die Losung sagt: „Gott nahe zu sein ist mein Glück“. Aber wer hat nicht schon einmal nach einer wirklich gefährlichen Situation an den Schutz Gottes geglaubt und geäußert: „Da hatten wir wohl einen Schutzengel!“ Vielleicht ist Gott uns öfter näher, als wir es glauben und uns vorstellen können!

Ihnen und Ihrer Familie wünsche ich eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit und einen guten Start in das Neue Jahr 2014 unter dem Schutz Gottes. Gott segne Sie alle.

Es grüßt Sie herzlich

Anja Berezynski, Pfarrerin z. A