Aufgewachsen in den 60er-Jahren, beleuchtet die sogenannte Kriegsenkelgeneration heute das Erbe, das ihr in die Wiege gelegt worden ist. Geprägt durch die Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg hat die Kriegskindergeneration eine materielle Sicherheitszone errichtet: Das Wirtschaftswunder diente auch als Fassade, um die Kriegstraumata zu verdecken, die Familie sollte eine „heile Welt“ sein. Viele der Kinder, die in dieser Atmosphäre aufgewachsen sind, beklagen heute Beziehungslosigkeit innerhalb der Familie, fühlen sich heimatlos, einsam, leiden oft unter Schuldgefühlen und neigen zu Depressionen. Sie erkennen, dass ihre eigenen Probleme teilweise mit den Erlebnissen ihrer Eltern im Krieg und Einflüssen der nationalsozialistischen Erziehung zusammenhängen. Die Forschung beschreibt transgenerationale Muster, die ihren Ursprung auch im Nationalsozialismus und im Krieg haben. Die Kriegsenkel wollen diese Last nicht mehr tragen und hinterfragen die „heile Welt“ ihrer Eltern: Sie stellen sich den Gedankenmustern und Gefühlen, die die Kriegskinder unterdrücken mussten. In diesem Seminar soll Raum für die Reflexion solcher Muster gegeben werden.

Termin: 21.04. – 23.04.2017,

Teilnehmergebühr: 190,- €/Person.