Liebe Gemeindeglieder,
liebe Freunde und Förderer unserer Gemeinde,
liebe Schwestern und Brüder im HERRN,

pfarrer torben w telder 2016manches Mal eilt die Zeit dahin und man weiß gar nicht, wo einem der Kopf steht. Schier unendliche Mails wollen beantwortet werden, Menschen warten auf einen Rückruf oder einen Gesprächstermin. Dazwischen dann noch schnell  Gottesdienstvorbereitung und Gemeindebüro. Vieles passiert immer wieder auf den letzten Drücker, so auch dieses Grußwort. Zum letzten Mal war Frau van Gember so geduldig, mich immer und immer wieder daran zu erinnern, bevor sie ab Sommer in den Ruhestand gehen wird (s. S. 9). Seit 10 Jahren war sie meine treue Mitarbeiterin im Büro und auch für die Gemeinde. 10 Jahre, die schneller vergangen und erlebnisreicher gewesen sind, als ich das bei meinem Antritt 2007 je gedacht hätte. Davon können Sie in der Predigt lesen.

Irgendwie hat es natürlich auch wieder mit diesem Grußwort geklappt, sonst würden Sie an dieser Stelle eine unbedruckte Seite sehen. Aber mal wieder bleibe ich bei dem Gedanken hängen, wie oft wir Menschen etwas auf den letzten Drücker erledigen. Gerade am vergangenen Wochenende habe ich noch schnell auf den letzten Drücker die Blumen für Muttertag besorgt. Und ich habe kein böses Wort verloren, als meine Mutter mit strahlenden Augen sagte:: „Das wäre doch nicht nötig gewesen!“ 

Auf den letzten Drücker – muss das immer so sein? Ich bewundere Menschen, die alles organisiert bekommen und in scheinbarer Tiefenentspanntheit durchs Leben kommen. Wieso setzt man sich selbst so unter Druck? Weil man Erwartungen entsprechen und Hoffnungen wohl nicht enttäuschen möchte. 

Dabei nehme ich mir immer wieder vor, mutiger mit meiner begrenzten Zeit umzugehen. Menschen ehrlich zu sagen, dass ich etwas leider aus zeitlichen Gründen nicht mehr geschafft habe. 

Mir selbst einzugestehen, dass ich den Tagen nicht mehr Stunden, aber den Stunden mehr Lebensqualität geben kann. Dieser Gedanke entschleunigt mich. Sie vielleicht auch? So ähnlich hat es wohl der Prediger in der Bibel mit seiner Zeit genommen. Dort lesen wir: „Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt. [...] Denn ein jeder Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes. (Prediger 3 i.A.)“

Auch die vor uns liegenden Sommermonate bieten hoffentlich Ferien, Urlaub und Auszeiten für viele von uns. Zumindest wünsche ich es Ihnen! Es scheint, als würde nach all den Regentagen sich nun auch die Sonne endlich auf Dauer am Himmel zeigen – auf den letzten Drücker für manchen Sonnenanbeter, wage ich zu behaupten.

Besonders möchte ich an dieser Stelle schon auf unsere geplante Gemeindefahrt nach Den Haag hinweisen, die in den Herbstferien stattfinden soll (s. S. 14). 

Ihnen nun aber gesegnete und entspannte Sommermonate!

Ihr Torben W. Telder, vdm - Pfarrer