Grußwort
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Liebe Gemeindeglieder,
liebe Freunde und Förderer unserer Gemeinde,
liebe Schwestern und Brüder im HERRN,
was war das für eine ereignisreiche Jubiläumswoche, die wir Anfang Juni miteinander feiern konnten. Nicht nur der „Wettergott“, also Gott selbst natürlich, war uns gnädig, sondern auch viele Menschen ehrten unsere Kirche und unsere Mühen mit ihrem Besuch. Es waren viele einzigartige Begegnungen, die dieses Fest unendlich wertvoll gemacht haben. Dieses Gemeindeblatt ist reicher an Bildern als sonst, aber wir wollen Ihnen einen Einblick geben, falls Sie selbst nicht dabei sein konnten.
Die Festwoche begann mit einem Gottesdienst, in dem die landeskirchliche Pröpstin Sabine Kropf-Brandau predigte. Gut gelaunt besuchte sie unsere Kirche im Schatten ihres Sprengels und war über unsere Lebendigkeit hoch erfreut. Ein besonderer Abend fand montags mit dem ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck statt. Ich staunte nicht schlecht, als er verriet, dass er auch ab und zu durch unser Gemeindeblatt stöbern würde. Ein herzlicher Gruß also an dieser Stelle an Sie, lieber Herr Bundespräsident a.D., wenn Sie diese Zeilen lesen :). Zuvor gab seine Lebensgefährtin, Frau Daniela Schadt, spannende Einblicke in das arbeitsreiche und abwechslungsreiche Leben einer ehemaligen First Lady. Während des Festgottesdienstes am 1. Juni überbrachte uns Pfarrer Marcin Brzóska, Präsidium der Gemeinschaft evangelischer Kirchen Europas (GEKE), die Glückund Segenswünsche des europäischen Protestantismus und betonte, wie wichtig gerade kleinere Kirchen für das bleibende Zeugnis des Christentums in Europa sind. Im Anschluss daran fand der städtische Gedenkakt statt. Oberbürgermeister Claus Kaminsky erinnerte daran, wie gut Stadt und Kirche kooperieren würden und verlässliche Partner in der Stadtgesellschaft seien. Besonders eindrucksvoll war das gemeinsame Fest von Gemeinde und Stiftung am Samstag. Den ganzen Tag über war die Ruine geöffnet und hunderte von Menschen strömten zu uns, angelockt durch großartige Aktionen oder einfach nur, um einmal hinter unsere alten Mauern zu schauen. Dies alles wäre nicht möglich gewesen ohne die tatkräftige und sehr engagierte Mitarbeit von Ehrenamtlichen, den Konsistorialen und den Mitarbeitenden von Gemeinde und Stiftung. Ihnen allen an dieser Stelle mein herzlichster Dank!!! Doch noch ist das Jubeljahr nicht vorbei: Sie dürfen gespannt sein, welche weiteren Veranstaltungen Sie in diesem Heft finden werden.
Auf keinen Fall ist so ein Jubiläum Anlass, sich zurückzulehnen. An der Empore in unserer Kirche steht der Vers aus dem Timotheus Brief: „Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, wozu du berufen bist.“ „Kämpfen“ hat einen negativen Beigeschmack, Positiv bedeutet „kämpfen“ aber, sich zu engagieren, sich einzusetzen für etwas Wichtiges. Das erinnert mich an einen alten Missionschoral „Onward, Christian Soldiers...“. Dort heißt es in einer Strophe: „Wie eine mächtige Armee bewegt sich die Gemeinde Gottes. Wir betreten den Weg, den die Vorfahren beschritten haben. Wir sind nicht gespalten, wir sind alle ein Leib. Eins in Hoffnung, Lehre und in der Nächstenliebe.“ Bewahren wir uns diese Einheit auch für die Zukunft, dann kann das nächste Jubiläum gerne kommen. Gott habe Acht auf Ihre Wege!
Herzlich grüßt Sie
Ihr
Torben W. Telder, vdm Pfarrer
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Liebe Gemeindeglieder,
liebe Freunde und Förderer unserer Gemeinde,
liebe Schwestern und Brüder im HERRN,
mitten in den Jubiläumsfeierlichkeiten erreicht Sie dieses Gemeindeblatt. Einige Gäste konnten wir bereits bei uns begrüßen und es freut mich, dass nach der Coronapandemie Sie als Gemeindeglieder und viele Gäste den Weg wieder zu uns finden. Es tut gut zu wissen, dass wir als Ihre Gemeinde während der vergangenen zwei Jahre nicht ganz in Vergessenheit geraten sind.
Aber eigentlich beherrscht ein anderes Thema unsere Gedanken: der Krieg in der Ukraine. Gerade die älteren Gemeindeglieder unter uns haben noch eigene Kriegserinnerungen, die wieder stärker ins Bewußtsein kommen.
In Johannes 14, 27 steht: „Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.“ Jesus sagte seinen Jüngern voraus, dass es immer wieder Krieg geben werde, dass sich Nationen gegen Nationen erheben werden. Diese Worte sagte er, als sie vor Jerusalem standen und die eindrucksvolle Silhouette der Stadt betrachteten, in deren Mitte sich der Tempel Gottes erhob. Und er prophezeite, dass kein Stein auf dem anderen bleiben würde. Nur 50 Jahre später lag Jerusalem in Trümmern.
Seit dem Kommen Christi, bei dessen Geburt die Engel sangen „Friede auf Erden“, sah die Menschheit viele Kriege rund um den Globus. Neben vielen Menschenopfern wurden auch eindrucksvolle Gebäude zerstört und lagen in Schutt und Asche. Wir in Hanau erinnern uns an die furchtbaren Bilder der Zerbombung am 19. März 1945, als auch unsere Kirche, die vielen Kriegen standgehalten hatte, in Trümmern lag. Seit mehreren Wochen haben wir unser Gemeindezentrum für geflüchtete Kinder und Jugendliche geöffnet. Sie und ihre Eltern erzählen uns von ihrem Leid. Das lässt uns nicht kalt, da wir dachten, der Krieg wäre zumindest aus Europa vertrieben. Angst macht sich breit, wie weit dieser Konflikt um sich greifen wird und ob er die ganze Welt ergreifen wird.
Frieden beginnt zuallererst bei uns selbst. Die Bibel lehrt uns, den Feind zu lieben, Gutes zu tun denen, die uns hassen, und zu beten für solche, die uns unterdrücken. Allein im persönlichen Umfeld ist dies manchmal schwer durchzuhalten. Und doch scheint es ein guter Weg zu sein, um mögliche Konflikte aus der Welt zu räumen, so lange sie noch klein und nicht eskaliert sind. Wir haben die Wahl, aus einer Fliege einen Elefanten zu machen oder fünf auch einmal gerade sein zu lassen. Dass Menschen sich auf die Seite der Unterdrückten und Überfallenen stellen, gebietet auch der Glaube.
So hoffen wir gemeinsam mit den Menschen in der Ukraine, aber sicherlich auch mit vielen Menschen in Russland, auf Frieden. Unsere eigene Geschichte bezeugt uns seit 425 Jahren, dass Frieden möglich ist. Deshalb sind gerade die Festgottesdienste auch ein Dank an Gott, der unsere Kirche durch die Wirren der Zeiten bewahrt und bis heute erhalten hat, und deren Teil Sie sind hoffentlich sehen wir uns bei der einen oder andern Veranstaltung!
Gott habe Acht auf Ihre Wege und schenke uns einen friedvollen Sommer!
Herzlich grüßt Sie
Ihr
Torben W. Telder, vdm Pfarrer
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Liebe Gemeindeglieder,
liebe Freunde und Förderer unserer Gemeinde,
liebe Schwestern und Brüder im HERRN,
im Psalm 118 heißt es: „Dies ist der Tag, den der HERR macht; lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.“ Wir alle haben besondere Tage im Kalender stehen: Geburts-, Hochzeits-, Feier- und Gedenktage. Wir erinnern uns und schauen nach vorne, was noch werden wird. Solche Tage sind wichtig im Leben des Menschen, sich zu vergewissern, woher man kommt und wohin es wohl gehen mag.
Mit dem neuen Jahr hat das Jubiläumsjahr begonnen, in dem wir den 425. Geburtstag unserer Kirche feiern. Im Rückblick auf vier Jahrhunderte dürfen wir dankbar sein, dass wir noch immer lebendig sind als Gemeinde und den Stürmen der Zeiten widerstanden haben. Als damals die Glaubensflüchtlinge nach Hanau kamen, wurden sie nicht nur mit offenen Armen willkommen geheißen. Aber es wurde angepackt und eine einzigartige Erfolgsgeschichte begann, die wir bis heute fortschreiben dürfen.
Bei den vielen Führungen und Vorträgen, die ich über unsere Kirche halte, werde ich immer wieder gefragt, wieso wir eigentlich selbstständig geblieben sind in all den Jahren. Ich gebe darauf mittlerweile meistens eine biblische Antwort. Der Apostel Paulus mahnt nämlich die Gemeinden, sich nicht zu sehr mit der Welt zu verbünden und lieber für sich zu bleiben, als falsche Wege einzuschlagen. Das macht uns nicht weltfremd, aber doch kritisch dem Zeitgeist gegenüber. Sicherlich waren und sind die Entscheidungen, die ein Konsistorium trifft, nicht immer richtig. Aber auf unserer Kirche ruht der segnende Blick Gottes, der uns nicht in die Irre gehen lässt, sondern seit 425 Jahren erhält und mit Menschen „beschenkt“.
Und so blickt dieses Jubiläumsjahr auch nach vorne. Wir hoffen wohl gemeinsam, dass die Pandemie sich dem Ende nähert. Wir melden uns wieder zurück mit hoffentlich vielen interessanten und geistreichen Veranstaltungen und Gottesdiensten. Laden Sie immer wieder neue Menschen zu uns ein, die sich von unserer Art des Glaubens ansprechen lassen und ja: dann auch bei uns Mitglied werden.
„Dies ist der Tag, den der HERR macht; lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.“ Seit 15 Jahren bin ich nun Ihr Pfarrer. Das Große Konsistorium hat mich am 25. Januar 2007 gewählt. Wohl eine Fügung, dass dies der kirchliche Gedenktag der Bekehrung des Apostel Paulus ist. Wir sind seitdem gemeinsam älter geworden, manches ist mir gelungen und sicherlich habe ich auch Ärger hervorgerufen. Pfarrer können es nie allen recht machen. Unsere Kirche verändert sich, für die einen zu langsam, für andere zu schnell. Jubiläen sind gute Gelegenheiten, sich zu vergewissern, woher man kommt und was man an Erbe in die Zukunft mitnehmen möchte. Sie als meine Gemeinde und Freunde sind auf jeden Fall ein wichtiger Teil in dieser Geschichte. Schön, dass es Sie gibt!
Herzlich grüßt Sie
Ihr
Torben W. Telder, vdm - Pfarrer