Grußwort
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Liebe Gemeindeglieder,
liebe Freunde und Förderer unserer Gemeinde,
liebe Schwestern und Brüder im HERRN,
in den vor uns liegenden Wochen werden viele in den Urlaub aufbrechen. Manche werden die Seele am Meer baumeln lassen, andere werden Kultur tanken und wieder andere werden vielleicht in die Berge fahren. Berge haben etwas Faszinierendes: Am Fuße sieht man den langen Weg vor sich, und auf dem Gipfel schaut man zurück und ist erstaunt, dass man den Aufstieg geschafft hat. Also, wenn man ihn geschafft hat… Denn manche überschätzen sich oder ihre Kräfte. Manchen machen Wetter oder Natur einen Strich durch die sorgfältige Planung. Dann greift bei einigen die Selbstmotivation: „Reiß dich zusammen, lass dich nicht hängen, beiß die Zähne zusammen. Es ist ja nicht mehr weit! Das Ziel schaffst du schon noch – wär‘ doch gelacht!“
Und in Wirklichkeit: Das Leben ist doch oftmals auch wie eine gescheiterte Bergtour, dass wir den Mut verlieren. Dass wir nicht mehr weiterwissen. Dass wir zu schwach und hilflos geworden sind und keine Kraft mehr haben. Natürlich müssen wir uns anstrengen, dürfen nicht zu schnell aufgeben. Natürlich müssen wir manchmal die Zähne zusammenbeißen und bei einer Sache aushalten, auch wenn sie uns zu schwer fällt und uns fast überfordert. Gerade dann erinnert uns der Prophet Jesaja an Gottes Zusage: „Denn es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen“ (Jesaja 54, 10).
Mit dieser Ausgabe wird sich meine Kollegin Pfarrerin Berezynski von Ihnen verabschieden. Nach sechs Jahren Dienst an unserer Kirche ist für sie die Zeit gekommen, eine eigene Gemeinde zu übernehmen. Ihr Weg führt sie dafür von Hanau in die Schweiz. Wir werden sie im Gottesdienst am Gemeindegründungsfest verabschieden und Danke sagen für all das viele Gesehene und Ungesehene, was sie in unserer Gemeinde und in der Stiftung gewirkt hat. Wie und wann die Stelle neu besetzt werden wird, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.
„Denn es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen.“ Dass Sie diese Zusage für sich zu eigen machen können, wünsche ich Ihnen; nicht nur wenn Sie urlaubsreif und erholungsbedürftig sind, sondern gerade auch in solchen Stunden und Zeiten der Niedergeschlagenheit und der Niederlagen, in denen wir meinen, wir sind am Ende. Der Sommer lädt ein, auf Entdeckungstour zu gehen. So habe Gott Acht auf Sie auf Ihren Höhenflügen und Tiefpunkten, auf allen Ihren Wegen!
Herzlich grüßt Sie aus der Gärtnerstraße Ihr
Torben W. Telder, vdm - Pfarrer
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Liebe Gemeindeglieder,
liebe Freunde und Förderer unserer Gemeinde,
liebe Schwestern und Brüder im HERRN,
wir haben lange warten müssen, bis die Sonne sich in diesem Jahr nachhaltig durchsetzen konnte. Aber nun hat die Natur ihre Pforten geöffnet. Nicht wenige Menschen sagen, dass sie gerade jetzt in der Natur Gott besonders nahe sind. Aber kann ich Gott wirklich in der Natur finden? Geht das so einfach? Und stelle ich diese Frage als Pfarrer nicht auch deshalb, weil es mir lieber wäre, die Menschen würden Gott in der Kirche suchen (und finden)?
Nicht wenige Menschen behaupten, ihnen reiche am Sonntagmorgen ein Spaziergang im Wald. Sie brauchten keinen Gottesdienst. Und nicht wenige gestalten dann auch so ihr Leben: sie bauen und pflanzen, sie freuen sich und genießen die Natur und vergessen irgendwie dazwischen dann doch den Gott, der in Christus Mensch wurde. Dazu fällt mir eine Geschichte von Leo Tolstoi ein:
Eines Tages gestattet ein reicher Grundbesitzer dem Bauern Pachom, soviel Land zu erhalten, wie er von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang zu umlaufen vermag, allerdings mit der Maßgabe, dass er am Abend den Ausgangspunkt wieder erreicht haben muss.
Überglücklich und gelassen geht er mit ruhigen Schritten los. Doch dann wird die Verlockung nach Mehr immer heftiger, seine Schritte immer schneller und die Runde immer größer, um so viel Land wie möglich einzunehmen.
Er hastet immer schneller, keucht und schwitzt bis er mit allerletzter Anstrengung zum Sonnenuntergang die Ausgangsstelle erreicht. Erschöpft bricht er schließlich zusammen und stirbt. Das winzige Stück Land, das er jetzt noch braucht, muss nur sein Grab umfassen.
Soweit die Geschichte. Sie klingt traurig und ist es auch. Aber ich entdecke in ihr den Hinweis, die Einladung, nicht nur um sich selbst zu kreisen und an sich selbst und seinen Vorteil oder Besitz zu denken, sondern eben auch an Gott.
Gerade der Sommer lädt ein, viel in der Natur zu sein, die Gottes gute Schöpfung ist, und dennoch auch einmal zum Gottesdienst zu gehen. Und vielleicht finden Sie ja auch noch Zeit für die vielen Angebote in der Gemeinde und der Kathinka-Platzhoff-Stiftung.
Ich wünsche Ihnen gute Erfahrungen in der Begegnung mit Gott, gerade dort, wo Sie sind und unterwegs sind.
Es grüßt Sie herzlich aus der Gärtnerstraße
Torben W. Telder, vdm - Pfarrer
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Liebe Gemeindeglieder,
liebe Freunde und Förderer unserer Gemeinde,
liebe Schwestern und Brüder im HERRN,
eben noch Weihnachten und nun schon auf dem Weg nach Ostern. Das neue Jahr eilt dahin und die kirchlichen Feiertage geben sich die Klinke in die Hand. Noch hallt die Botschaft von Weihnachten, vom neugeborenen Christus, in unseren Köpfen nach, doch schon werden wir mit der Botschaft des Kreuzes konfrontiert – wie im richtigen Leben eben auch. Da gibt es oftmals kein Halten, kein Zur-Ruhe-Kommen. Da fühlen sich die einen im Hamsterrad des Lebens und anderen graut es vor dem neuen Tag, weil er in seiner Eintönigkeit so ohne Perspektive scheint. Vielleicht ist es ein frommer Wunsch, aber gerade in solchen Momenten darf man sich an Ostern erinnern. Ostern ist das Fest, an dem wir uns nicht nur an die Auferstehung Christi erinnern, sondern eben auch an das Fest, bei dem mitten im Scheitern, im Untergehen, in der Trostlosigkeit, inmitten all dieser menschlichen Finsternis Gott auf ein Neues zum Leben einlädt. Früher begann deshalb die liturgische Feier der Osternacht mit einem herzhaften Lachen (hoffentlich haben Sie zumindest ein klein wenig über unser aktuelles Titelblatt geschmunzelt …).
Ich lade Sie nicht nur zu unseren Veranstaltungen und den Angeboten der Kathinka-Platzhoff-Stiftung ein, sondern eben auch zu einem österlichen Leben: ohne Angst vor dem Sterben und Scheitern das Leben jeden Tag auf ein Neues als ein Geschenk wahrzunehmen.
Ihnen allen eine gesegnete Passions- und Osterzeit wünscht