Grußwort
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Liebe Gemeindeglieder,
liebe Freunde und Förderer unserer Gemeinde,
wenn Sie dieses Gemeindeblatt in Händen halten, ist das Jahr 2024 bereits mehrere Wochen alt. Konnten Sie bereits einige Vorhaben realisieren? Oder zeichnet sich eine Pechsträhne ab? Wir haben es oft leider nicht in der Hand, wie unser Leben verläuft, aber ich wünsche Ihnen, dass Sie das Beste daraus machen und an den vermeintlichen Grenzen spüren, welche Kraft dann doch noch in Ihnen steckt, um über sich selbst hinauszuwachsen.
Der Jahreswechsel bringt es mit sich, dass viele Menschen darüber nachdenken, ob sie noch Teil einer Kirche sein wollen. Die Negativschlagzeilen über Kirchen beschleunigen dies und auch unsere Kirche bleibt nicht ganz davon verschont – Sie können es an der Statistik in diesem Gemeindeblatt ablesen. Das macht nicht nur mich als Pfarrer traurig, sondern auch das Konsistorium fragt sich, was wir tun können, um den Trend entgegenzuwirken und (noch) attraktiver zu werden.
Die Jahreslosung ist für mich in diesem Jahr ein besonderer Leitsatz, weshalb Sie auch die Predigt darüber auf den folgenden Seiten lesen können. Viele Menschen meinen ja, wenn Kirche nur genügend diakonisch wirkt und sich in politische oder gesellschaftliche Strömungen einmischt, würden die Menschen schon bleiben – ans Zurückkommen denken da nur die wenigsten. Theologen, auch gerade aus dem nicht-christlichen Bereich (man staune!), warnen die Kirchen allerdings, nicht zu einer weiteren, auswechselbaren NGO zu werden. Und gerade daran erinnert uns die Jahreslosung: „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Im Urtext steht AGAPAE und nicht DIAKONAE, also die tatsächliche Liebe, und nicht (nur) die Nächstenliebe. Was tun wir also aus Liebe? Und Telderwo zeichnet sich unsere Gottesliebe ab? Wir glauben doch an einen Gott, der zuallererst an uns glaubt, ohne Vorleistungen und ohne perfekt sein zu müssen. Jeder Mensch ist doch liebenswert: in den Augen Gottes und hoffentlich auch der Welt. Es ist meine Überzeugung und meine Hoffnung, dass je mehr wir uns wieder auf Gott konzentrieren, wir auch wieder mehr die Menschen erreichen können, um ihnen einen Zugang zu Glauben zu eröffnen. Ob dies dann gelingen wird, dazu braucht es dann aber auch den Segen Gottes.
Also lassen Sie uns positiv in den Rest des Jahres schauen. Wenn Sie Ideen für Veranstaltungen haben, lassen Sie sie uns wissen.
Ich bin dankbar für unsere Kirche, die in den vergangenen Jahren immer wieder auch offen neue Wege gegangen ist. Wie oft haben Sie in Ihrem eigenen Leben nicht auch entdeckt, welche Kreativität und Kraft in Ihnen steckt? Lassen Sie uns diese gemeinsam nutzen!
Auf den folgenden Seiten finden Sie wieder ein vielfältiges Angebot, da sollte eigentlich für jeden Geschmack etwas dabei sein. Und scheuen Sie sich nicht, auch immer wieder Gäste zu uns einzuladen – wir beißen nicht. :-)
Gott begleite Sie durch die nächste Zeit mit seinen liebenden Augen und halte seine Hand schützend über Ihre Wege.
Herzlich grüßt aus der Gärtnerstraße
Ihr Pfarrer Torben W. Telder
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Liebe Gemeindeglieder,
liebe Freunde und Förderer unserer Gemeinde,
und da bin ich wieder, zurück aus meinem Sabbatical. Das halbe Jahr ging schnell vorbei, und schon bin ich wieder in die Gemeindearbeit in Hanau voll eingestiegen. Am Gemeindegründungsfest habe ich symbolisch wieder den Schlüssel für Siegel und Sakralgeschirr zurückerhalten.
Die sechs Monate haben mir gutgetan: Abstand von Hanau, vom hiesigen Gemeindealltag, zur Ruhe zu kommen und neue Eindrücke gewinnen. Sechs Monate durfte ich in der Rheinischen Landeskirche in verschiedenen Gemeinden an der deutsch-französischen Grenze mitarbeiten. Es war bereichernd, gerade mit einer jungen Pfarrkollegin zusammenzuarbeiten, die (noch) voller Ideen und Elan nach dem Studium ist. Für eine Zeit keine Verantwortung zu haben. Keine Sitzungen, keine Verwaltungsarbeit. Nur viel Zeit für theologisches Arbeiten. Zwar waren nicht alle Menschen dort über „reformiertlange“ Predigten erfreut, aber es sind doch Kontakte entstanden, die hoffentlich über die Zeit hinaus halten werden.
Eines ist mir in dieser Zeit besonders bewusst geworden: Das kirchliche Leben stirbt an vielen Stellen kontinuierlich ab. Und damit meine ich nicht nur die Austritte, sondern auch Gemeindeschließungen, Wegbleiben von Engagierten oder ein Mangel an Hauptamtlichen. Dies erleben wir auch in Hanau. Verschiedene Pfarrstellen sind schon länger vakant; mit der Ev. Kreuzkirche im Lamboy ist im Januar die erste markante Kirche in Hanau geschlossen worden und es werden sicherlich noch weitere folgen.
Geht es also um eine geordnete Abwicklung oder haben wir als Christen noch den Elan Telderund die Freude für viele neue Aufbrüche? Eine Idee aus dem Saarland waren die Oasengottesdienste, die ich nun während der Sommermonate gleich angeboten habe. Und siehe da: lädt man abends in der Mitte der Woche an unterschiedlichen Orten zu Kurzandachten ein, kommt eine konfessionsverschiedene Runde lebendig zusammen. Das hat mich überrascht und gefreut. Und das ist mir Ansporn, mit neuen spirituellen Angeboten dem Abwärtstrend entgegenzuwirken.
Ich möchte es nicht versäumen, mich an dieser Stelle bei all den vielen helfenden Händen zu bedanken, die mein Sabbatical möglich gemacht haben: der Präses-Ältesten und dem Konsistorium, den Pfarrvertretungen und vor allem den Mitarbeiterinnen in unserem Gemeindebüro. Von der Ferne habe ich ja einiges mitbekommen und wusste unsere Gemeinde in guten Händen. DANKESCHÖN Ihnen allen!
Und nun dürfen Sie gespannt sein, was wir in der Gemeinde und in der Stiftung für Sie in der zweiten Jahreshälfte an Veranstaltungen vorbereitet haben. Laden Sie auch immer wieder neue Menschen zu uns ein, damit sie erleben dürfen, dass es im Herzen von Hanau eine lebendige Kirche gibt. Und wir wollen Gott vertrauen, der unseren Bemühungen auch seinen Segen und Erfolg geben möge.
So begleite auch Sie der Segen Gottes durch die kommende Zeit!
Herzlich grüßt
Ihr
Ihr Pfarrer Torben W. Telder
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Liebe Gemeindeglieder,
liebe Freunde und Förderer unserer Gemeinde,
manchmal fehlen mir die Worte, um das auszudrücken, was mir durch den Kopf geht. Auch das Predigen geht mir in letzter Zeit nicht leicht über die Lippen: Was ist angemessen und treffend in dieser Zeit zu sagen und aus dem Wort Gottes herauszulesen? Nach fast zwei Jahren Krieg hatten wir uns an die Bilder aus der Ukraine gewöhnt. Wie selbstverständlich teilen ukrainische Flüchtlinge unser Leben in Deutschland. Und dann erlebte Israel am 7. Oktober einen heftigen Terroranschlag, als normale Menschen wie Sie und ich mitten im Leben abgeschlachtet wurden: auf einem Musikfestival oder in ihren eigenen Häusern. Seitdem sehen wir Bilder aus Palästina, die an die Bilder in Hanau nach der Zerstörung des 19. März 1945 erinnern. Mein Kopf sagt mir, dass auch Deutschland von einer Schreckensherrschaft „freigebombt“ wurde, aber mein Herz leidet mit jedem unschuldig getöteten Menschen.
Ich schlage meine Bibel auf und finde den Vers: „Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein großes Licht. Für alle, die im Land der Finsternis wohnen, leuchtet ein Licht auf. (Jesaja 60,1)“ Historisch ist dieser Vers nach der Rückkehr des jüdischen Volkes nach Israel im 5. Jahrhundert v. Chr. einzuordnen, der Tempel war gerade wieder aufgebaut. Und dennoch herrschte unter den Menschen und deren Nachbarn kein Friede. Auch unsere Wallonisch-Niederländische Kirche wurde nach dem Krieg wieder halb aufgebaut und ebenso ist kein allumfassender Frieden in der Welt zu sehen. Es steht also noch etwas aus. Dafür ist für mich unser Kirchbau ein Symbol: Der wiedererrichtete niederländische Kirchraum zeigt, dass wir den Krieg überwunden haben. Die wallonische Ruine erinnert, Telderdass wir noch nicht gänzlich heil sind, manches in uns und in unserer Welt (noch) in Trümmern liegt und auf Heilung wartet. In dieser Spannung gehen wir auf das Christfest zu. Jedes Jahr zünden wir viele Lichter an, um die Dunkelheit zu erhellen. Die Weihnachtstage legen (hoffentlich) eine friedliche Stimmung über alle Lande. Gott selbst wird Mensch und Christus möchte uns auf ein Neues einladen, die Welt zum Frieden einzuladen. Seine ausgestreckten Arme am Kreuz wollen alle umfassen, die sich darin fallen lassen. Diesen Frieden wünschen wir uns in diesem Jahr besonders.
Besonders dürfen Sie auch wieder auf die Gottesdienste und Angebote in den kommenden Monaten gespannt sein. Es ist nicht leicht, für jede und jeden immer das passende Angebot zu finden. Aber vielleicht geben Sie auch einmal etwas eine Chance, von dem Sie nicht gleich begeistert sind?!
So bleibt es mir an dieser Stelle nur, Ihnen friedliche und ruhige Feiertage zu wünschen. Und für das neue Jahr 2024 wünsche ich uns allen mehr Frieden, Versöhnung und Gottes reichen Segen. Bleiben Sie behütet und bewahrt
Herzlich grüßt aus der Gärtnerstraße
Ihr Pfarrer Torben W. Telder