Grußwort
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Liebe Gemeindeglieder,
liebe Freunde und Förderer unserer Gemeinde,
manchmal fehlen mir die Worte, um das auszudrücken, was mir durch den Kopf geht. Auch das Predigen geht mir in letzter Zeit nicht leicht über die Lippen: Was ist angemessen und treffend in dieser Zeit zu sagen und aus dem Wort Gottes herauszulesen? Nach fast zwei Jahren Krieg hatten wir uns an die Bilder aus der Ukraine gewöhnt. Wie selbstverständlich teilen ukrainische Flüchtlinge unser Leben in Deutschland. Und dann erlebte Israel am 7. Oktober einen heftigen Terroranschlag, als normale Menschen wie Sie und ich mitten im Leben abgeschlachtet wurden: auf einem Musikfestival oder in ihren eigenen Häusern. Seitdem sehen wir Bilder aus Palästina, die an die Bilder in Hanau nach der Zerstörung des 19. März 1945 erinnern. Mein Kopf sagt mir, dass auch Deutschland von einer Schreckensherrschaft „freigebombt“ wurde, aber mein Herz leidet mit jedem unschuldig getöteten Menschen.
Ich schlage meine Bibel auf und finde den Vers: „Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein großes Licht. Für alle, die im Land der Finsternis wohnen, leuchtet ein Licht auf. (Jesaja 60,1)“ Historisch ist dieser Vers nach der Rückkehr des jüdischen Volkes nach Israel im 5. Jahrhundert v. Chr. einzuordnen, der Tempel war gerade wieder aufgebaut. Und dennoch herrschte unter den Menschen und deren Nachbarn kein Friede. Auch unsere Wallonisch-Niederländische Kirche wurde nach dem Krieg wieder halb aufgebaut und ebenso ist kein allumfassender Frieden in der Welt zu sehen. Es steht also noch etwas aus. Dafür ist für mich unser Kirchbau ein Symbol: Der wiedererrichtete niederländische Kirchraum zeigt, dass wir den Krieg überwunden haben. Die wallonische Ruine erinnert, Telderdass wir noch nicht gänzlich heil sind, manches in uns und in unserer Welt (noch) in Trümmern liegt und auf Heilung wartet. In dieser Spannung gehen wir auf das Christfest zu. Jedes Jahr zünden wir viele Lichter an, um die Dunkelheit zu erhellen. Die Weihnachtstage legen (hoffentlich) eine friedliche Stimmung über alle Lande. Gott selbst wird Mensch und Christus möchte uns auf ein Neues einladen, die Welt zum Frieden einzuladen. Seine ausgestreckten Arme am Kreuz wollen alle umfassen, die sich darin fallen lassen. Diesen Frieden wünschen wir uns in diesem Jahr besonders.
Besonders dürfen Sie auch wieder auf die Gottesdienste und Angebote in den kommenden Monaten gespannt sein. Es ist nicht leicht, für jede und jeden immer das passende Angebot zu finden. Aber vielleicht geben Sie auch einmal etwas eine Chance, von dem Sie nicht gleich begeistert sind?!
So bleibt es mir an dieser Stelle nur, Ihnen friedliche und ruhige Feiertage zu wünschen. Und für das neue Jahr 2024 wünsche ich uns allen mehr Frieden, Versöhnung und Gottes reichen Segen. Bleiben Sie behütet und bewahrt
Herzlich grüßt aus der Gärtnerstraße
Ihr Pfarrer Torben W. Telder
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Liebe Gemeindeglieder,
liebe Freunde und Förderer unserer Kirche,
unglaublich! Heute halten Sie das 385. Gemeindeblatt in Ihren Händen. Das ist doch eine stolze Zahl?! Bekommen Sie bei dieser „Sommer-Ausgabe“ nicht auch gleich gute Laune? Palmen, blauer Himmel – Urlaubsgefühle.
Aber, wenn Sie die Worte auf der Vorderseite betrachten, steht nicht nur das Sommer- oder Urlaubsgefühl für uns im Vordergrund. Die Worte „Der Gerechte wird grünen wie ein Palmbaum…“ ist einem Vers der Bibel entnommen. Aus Psalm 92, Vers 13.
Lassen Sie uns diesen Vers doch wieder neu entdecken und den folgenden Vers (14) aus Psalm 92 zum Motto für die vor uns liegende Zeit nehmen: „Die gepflanzt sind im Hause des HERRN, werden in den Vorhöfen unseres Gottes grünen.“ So wie sich das Grün entwickelt und entfaltet, während diese Zeilen geschrieben werden, möge auch unsere Gemeinde wachsen und gedeihen.
Ich lade Sie herzlich ein, sich an diesem Wachstum zu beteiligen. Kommen Sie gerne in unsere Gottesdienste. Bringen Sie hierzu, oder auch zu unseren vielfältigen anderen Veranstaltungen, die wir für Sie in dieser Ausgabe gebündelt haben, gerne Ihre Familien und Freunde mit. Wir freuen uns über jede Besucherin und jeden Besucher.
Besonders herzlich lade ich Sie zu dem, gemeinsam mit der Kathinka-Platzhoff-Stiftung angebotenen Familientag am 3. Juni ein. Viele Mitmachaktionen für Klein und Groß erwarten Sie! Und dann steht natürlich die Einladung zu unserem Gemeindegründungsfest am 4. Juni im Vordergrund. Besonders freuen wir uns darüber, dass Pfarrer Telder nach seinem Sabbatical mit Elan und vielen neuen Ideen und altbewährten Aktionen zu uns zurückgekehrt ist.
Ihnen nun viel Freude bei der Lektüre dieser Ausgabe unseres Gemeindeblattes. Ich wünsche Ihnen Gottes Segen, auf dass Sie – und wir alle – wachsen und „grünen“ dürfen in Gottes Gegenwart.
Ihre Heike Rivera-Lückhardt
Präses-Älteste
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„Du bist ein Gott, der mich sieht“. 1. Mose 16, Vers 13
Gabriele Matzner, Älteste:
Bei den Überlegungen zur Jahreslosung fällt mir u.a. ein beliebtes Wahrnehmungsspiel für Kinder ein, in dem es auch und besonders um das Sehen und Gesehen werden geht:
„Ich sehe was, was du nicht siehst….. und das ist …“
Die Kinder sollen zuvor einander ganz genau ansehen, um dann ein Kind der Gruppe anhand verschiedener Merkmale wieder zu erkennen, es „zu sehen“. Große Freude kommt bei dem Kind auf, das „gesehen“ sprich erkannt wird!
In der Losung geht es für mich um mehr als nur Sehen. Es geht um die Erfahrung, dass Gott nach mir schaut, mich als Person sieht. Und er sieht mich auch dann, wenn ich das Gefühl habe, gerade nicht gesehen zu werden. Er versteht mich und geht mit mir, ganz gleich, wohin ich gehe. Er liebt mich bedingungslos und ich werde in seiner Hand gehalten. Das gibt mir Kraft und Stärke an jedem Tag, im Miteinander und ganz besonders in schwierigen Situationen. Die Losung macht mir Mut, denn ich weiß: Ganz egal wo ich bin, wer ich bin und was ich tue: Gott sieht mich. Er ist für mich da, unabhängig von Ort und Zeit. Das gibt mir die Kraft, mein Leben erfüllt wahrzunehmen.
Miriam Trapani, Religionspädagogin:
Die Jahreslosung in diesem Jahr spricht mir Mut zu und fordert mich dazu auf, in schwierigen Zeiten stark zu bleiben. Mitten in den herausfordernden Lebensumständen, in denen sich Hagar befand, vernahm Gott ihren Hilferuf. Er sah sie und sie erkannte: „Du bist ein Gott, der mich sieht“. Es gibt Zeiten, in denen alles zerbrochen und ausweglos erscheint. Doch manchmal, auch wenn nur für einen Augenblick, darf ich, wie auch Hagar, erkennen, wir Menschen sind IHM nicht egal. Er sieht uns und weist uns den Weg.
Christa Stöppler, Pfarrassistenz:
In diesem Jahr hat mich die Jahreslosung sehr angesprochen. Immer wieder begegnen mir Situationen und Begebenheiten, die mich nach- und umdenken lassen. An einigen Gedanken kann ich Sie gerne teilhaben lassen, vielleicht kommen wir ja diesbezüglich mal ins Gespräch? Zum einen ist mir die Redewendung „sehen und gesehen werden“ eingefallen. Mit dieser habe ich eine oberflächliche Personengruppe in Verbindung gebracht, für die der Schein wichtiger ist als das Sein. Aber dann habe ich mir überlegt, wie wäre es denn, wenn ich die Vorzeichen einmal umdrehe und einen positiven Bezug herstelle? Wenn ich mir die Mühe mache, intensiver auf meinen Nächsten zu schauen, darf ich manchmal hinter seine Maske blicken. Dann darf ich einen Menschen mit seinen Nöten, Sorgen, Bedrängnissen, Prägungen aber auch mit seinen freudigen Erfahrungen sehen. Und dann kann es gut sein, dass ich das Bild, das ich von der Person hatte, korrigieren muss. Und gesehen werden? Auch das ist manchmal spannend. Möchte ich gesehen werden, so wie ich bin? Von allen Menschen? Ja und nein. Sicherlich öffnet man sich nicht jedem voll und ganz, denn nicht jeder blickt mit so liebevollen Augen auf mich, wie Gott es tut. Kennen Sie auch noch aus Ihrer Kindheit die Ermahnung der Eltern „der liebe Gott sieht alles“? Der „liebe Gott“ wurde oft eher als strafender Gott gesehen und vermittelt. Aber, so wie Gott der Magd Hagar begegnet und ER uns durch Jesus Christus ansieht, wird aus dem „lieben Gott“ ein liebender Gott. Unsere Kindheitsbilder dürfen wir erweitern oder auch korrigieren. Und in diesem Kontext ist das Sehen und Gesehen werden für mich tröstlich, ermutigend und durchweg positiv.