Abschiede sind immer irgendwie schwierig und auch ein wenig schmerzlich. Nun mache ich mich auf den Weg in eine neue Gemeinde. Viele haben mir gesagt, dass sie es sehr schade finden und natürlich gehe ich auch wehmütig. Aber es ist ja ein Abschied, der etwas abschließt, was schön war. Die Jahre hier in Ihrer Gemeinde und in der Stiftung haben mich mit Freude erfüllt. Es war für mich eine ereignisreiche Zeit. Viele Menschen durfte ich kennenlernen, viele haben mitgearbeitet und sich eingebracht, was die Arbeit unglaublich bereichert. Ich nehme von der Arbeit hier in Hanau Erinnerungen an eine sehr wertvolle Zeit mit, an Erfahrungen, die sich aus den unterschiedlichen Arbeitsbereichen zusammensetzen, schöne Erinnerungen an das gemeinsame Erleben in den Gottesdiensten, mit Erwachsenen und mit Kindern. 

Was ist alles wichtig für einen Rückblick? Zu nennen ist sicherlich meine Ordination. Für jede Pfarrerin und jeden Pfarrer ist die Ordination ein Ereignis, das immer nachwirkt im Berufsleben, das wichtig bleibt. Meine Ordination im Dezember 2014 habe ich so erlebt, das wird immer ein ganz besonderer Moment für mich sein.

Außerdem auf jeden Fall die Andachten und Gottesdienste, da es viele sind, muss man auswählen. Es waren darunter viele Kita-Andachten, solche, die schlicht waren und solche, für die die Kinder tolle Beiträge vorbereitet hatten. Immer war es eine Freude, manchmal war man auch gerührt. Auch die Zusammenarbeit mit den Erzieherinnen in den Kitas ist gewachsen, ein gutes Team ist entstanden, um die Aufgaben mit den Kleinsten zu stemmen! Tolle Aufführungen mit den Kindern vom Kindergottesdienst und den Konfirmanden zu Weihnachten, wo viele mit anfassten, damit alles klappte. Nur gemeinsam kann man so etwas erreichen! Da ist das Kindergottesdienst-Team, das fleißig im Hintergrund organisiert und vorbereitet. Danke dafür! Dann waren da die Konfirmanden und die Konfirmationen. Neben dem Unterricht bleiben die Fahrten mit den Konfirmanden in Erinnerung, auf denen wir neue, interessante Orte sahen und uns auch mit Themen auseinandersetzten, die nicht ganz einfach „zu verdauen“ waren, aber doch gewinnbringend für die Jugendlichen. Darüber hinaus möchte ich sowohl die Besucherinnen als auch das Helferinnen-Team beim „Frauendinner“ nicht unerwähnt lassen, da wurde zugepackt und sehr interessiert den Vorträgen gelauscht, wir hatten manch gutes Gespräch danach! Ebenso die Senioren, sie haben mich immer mit offenen Armen empfangen, bei Vorträgen zu Kaffee-Nachmittagen oder zum Treffen in der Adventszeit. Nach einigen Jahren erlebt man dann, dass Kinder zum Junior-Konfirmandenunterricht kommen, die ich bereits in der Kita begleitet habe. Es ist schön, wenn man die Kinder und Eltern bereits kennt, dass Gemeinschaft entstanden ist. All das ging nicht ohne eine gute Zusammenarbeit mit allen Hauptamtlichen, das ist vielleicht eine Binsenwahrheit, aber eine, für die ich ebenso herzlich danke sagen möchte!

Daher ist es nicht einfach, den Hut zu nehmen und aufzubrechen. Leben ist immer Veränderung, und zugleich bieten Abschiede doch auch die Chance eines Neubeginns und der persönlichen Weiterentwicklung. Sie zwingen dazu, zurückzublicken und ein wenig innezuhalten, gleichzeitig wecken sie auch Erwartungen. So wartet auf mich nun eine Gemeindepfarrstelle in der Schweiz, in eher ländlicher Umgebung, gelegen im Länderdreieck Deutschland-Schweiz-Frankreich. Darauf freue ich mich und blicke gespannt den neuen Menschen und Aufgaben entgegen, denn es gilt ja für alle und überall:

„Gottes Segen soll über alle kommen, die allein auf mich, den Herrn, ihr Vertrauen setzen! Sie sind wie Bäume, die am Wasser stehen,und ihre Wurzeln zum Bach hin ausstrecken. Sie fürchten nicht die glühende Hitze; ihr Laub bleibt grün und frisch. Selbst wenn der Regen ausbleibt, leiden sie keine Not. Nie hören sie auf, Frucht zu tragen“   (Jer 17,7.8).