Liebe Gemeindeglieder,
liebe Freunde und Förderer unserer Gemeinde,
liebe Schwestern und Brüder im HERRN,

Portrait Pfarrer Telder 2018 web

das Jahr neigt sich langsam dem Ende zu und wir blicken zurück auf eine ereignisreiche Zeit. Im November hatten wir noch einmal einige festliche Veranstaltungen. Im Rückblick war es eine gelungene Jubiläumsfeier. 425 Jahre sind nicht nur Geschichte, sondern auch Gegenwart. Wir haben in einem Jahr gefeiert, als der Krieg wieder nach Europa zurückgekehrt ist. Seitdem betreuen wir gemeinsam mit der Kathinka-Platzhoff-Stiftung auch Flüchtlinge in unserem Gemeindezentrum. Die Nachfrage nach unseren Lebensmitteltüten steigt stetig und die Diakonie tut gut daran, diese Not zu lindern – DANK Ihrer Spenden. Vielen Dank dafür!

Nun gehen wir auf Weihnachten zu und irgendwie liegt Veränderung in der Luft: Wie werden wir es feiern, da Corona immer noch Schatten wirft? Auch die steigenden Energiekosten lassen uns nicht ruhiger schlafen, dabei sehnt sich der Mensch in der besinnlichen Zeit des Jahres doch nach Ruhe und Frieden.

Noch etwas wird dieses Jahr an Weihnachten anders sein: Ich werde die Gottesdienste nicht mit Ihnen zusammen feiern, was für mich nach 15 Jahren fremd sein wird. Lassen Sie mich dies erklären, bevor Gerüchte die Runde machen, ich würde die Gemeinde verlassen. Es ist gute Sitte, dass Pfarrer nach mindestens zehn Jahren Dienst in einer Gemeinde eine Auszeit nehmen, ein sogenanntes Sabbatical.

Nach unseren verschiedenen Bauvorhaben, der Pandemie und dem Jubiläumsjahr ist ein wenig die Luft raus und zu oft verwende ich mittlerweile in den Gremiensitzungen den Satz „aber das haben wir doch schon immer so gemacht!“. Ein Warnsignal dafür, dass es höchste Zeit ist für mich, einmal in die „Fremde“ zu gehen, um dort neue Eindrücke und Ideen zu bekommen.

Ich habe deshalb das Konsistorium um eine halbjährige Auszeit gebeten, die ich ab dem 1. Dezember bis zu Pfingsten nehmen werde. In dieser Zeit werden Sie mich also fast gar nicht in Hanau sehen. Manche Pfarrer nutzen diese Zeit, um den Jakobsweg zu pilgern – ich bin ein Bewegungsmuffel, oder sie gehen als Schiffsseelsorger auf Kreuzfahrt – ich werde schnell seekrank, oder sie hospitieren in anderen Kirchen und Gemeinden – das werde ich tun! Da ich auch in dieser Zeit meine Rechnungen bezahlen muss, werde ich in verschiedenen Gemeinden an anderen Orten temporär mitarbeiten und hoffentlich viele neue Eindrücke und Impulse sammeln können.

Bis dahin bin ich dankbar, dass das Konsistorium mehr Verantwortung übernehmen wird und die Mitarbeiterinnen im Büro die Mehrbelastung bewältigen. Den Vertretungspfarrern danke ich für ihren Dienst bei uns. Seien Sie bitte nachsichtig, wenn nicht alles rund laufen wird – wir geben uns Mühe!

Ihnen schon jetzt ein gesegnetes Christfest und einen guten Start ins neue Jahr.

Ihr 

Torben W. Telder, vdm Pfarrer